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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 44

1907 - Leipzig : Freytag
44 22. Maximilian I. 14931519. Der letzte Ritter. Maximilian I., auch Kaiser Max genannt, lebte zu einer Zeit, da das Rittertum sehr entartet war. Die Raubritter trieben wieder ihr schndliches Handwerk. Daneben herrschte das Faustrecht. Wenn zwei Ritter Streitigkeiten mit einander hatten, so suchten sie das Recht nicht bei der Obrigkeit, sondern sie sagten sich die Fehde, d. h. den Krieg an und zogen mit ihren Knappen und Reisigen gegen einander. Abb. 24. Kaiser Maximilian I. Wer dann die strkste Faust oder die meisten Fuste auf seiner Seite hatte, bekam Recht. Die Fehden kamen gar nicht mehr zur Ruhe, und es herrschte groe Unsicherheit im Lande. Weil Maximilian in dieser schlimmen Zeit noch einmal die Tugenden eines echten Ritters in sich vereinigte, hat man ihn den letzten Ritter genannt. Schon seine uere Erscheinung war ritterlich; denn er war von hoher, krftiger Gestalt mit blauen Augen und blonden Locken. Ritterlichen Mut zeigte er schon vor seiner Thronbesteigung auf der Jagd und im

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 2

1907 - Leipzig : Freytag
2 Fleisch, Brot und Met. Die Frau waltete als Herrin im Hause. Sie beaufsichtigte Knechte und Mgde, erzog die Kinder und beschftigte sich mit Spinnen und Weben. Die Frauen waren bei den Germanen hoch geachtet und traten oft als Priesterinnen auf. Zuweilen auch zogen sie mit in den Krieg. Das Hauptlaster der alten Germanen war das leidenschaftliche Spiel, ihre Haupt-tugendenwarendie Treue, die Gast-freundschaft und die Tapferkeit. Dieschlacht imteutoburger Walde. Die grten Feindeder Germanen waren die Rmer. Diese hatten um Christi Geburt schon alles deutsche Land bis an den Rhein er-obert. Aber sie berschritten den Rheinund drangen auch in dasjnnere des Landes vor. Derrmischestatt-Halter Quincti-lius Varus hatte Abb. 21. Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde. on ^efer e*n befestigtes Lager aufgeschlagen, von wo aus er die Germanen hart bedrckte. Um diese Zeit lebte im Stamme der Cherusker ein junger Frstensohn, namens Armin oder Hermann. Dieser hatte, wie mancher andere Deutsche, im rmischen Heere gedient und die Kriegskunst der Rmer kennen gelernt. Aber obgleich er vom Kaiser Augustus ausgezeichnet worden war, kehrte er doch bald wieder in seine deutsche Heimat zurck. Hier sah er mit

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 19

1907 - Leipzig : Freytag
19 ernst, denn er besa einen strengen, harten Sinn. Selbst sein Sohn zitterte vor dem Groll des Lwen, wie er ihn nannte. Dabei war er fromm und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Nach dem Tode seines Vaters wurde er mit groer Pracht zu Aachen gekrnt. Die deutschen Herzge machten sich eine Ehre daraus, den König per-snlich zu bedienen Der Kmmerer sorgte fr die kniglichen Gemcher, der Truchse trug die Speisen auf die Tafel, der Mundschenk schenkte den Wein ein, und der Marschall sorgte fr den Marstall. Diese mter nannte man seit der Zeit die vier Erzmter. Otto und Adelheid. Zur Zeit Ottos lebte in Italien die schne Knigswitwe Adelheid. Der Markgraf Berengar wollte sie zwingen, seinem Sohne die Hand zu reichen. Da sie sich standhaft weigerte, hielt er sie gefangen auf seinem Schlo am Gardasee. Aber ein frommer Mnch grub einen unterirdischen Gang bis in ihren Kerker. Dann floh sie mit Hlfe des Mnches und hielt sich lange in Hhlen, Wldern und Kornfeldern versteckt. Endlich fand sie eine Zuflucht auf der festen Burg Kanossa. Als sie hier von Berengar belagert wurde, wandte sie sich in ihrer hchsten Not an den deutschen König Otto. Dieser kam mit einem groen Heere der die Alpen, befreite Adelheid und lie sich auch zum König von Italien krnen. Adelheid folgte ihrem Befreier als Gemahlin nach Deutschland und gewann sich schnell die Herzen ihrer neuen Untertanen. Ottos Taten und Ruhm. Die Ungarn, die ihre Niederlage bei Merseburg vergessen haben mochten, fielen von neuem in Deutschland ein. Sie waren so zahlreich, da man sagte, ihre Rosse wrden die deutschen Flsse und Seen austrinken. Sie selber sagten, wenn die Erde sie nicht verschlinge, oder der Himmel einstrze, so knne sie niemand besiegen. Aber Otto schlug sie in der Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955. Nur wenige sahen die Heimat wieder. Seit-dem sind sie nicht wieder nach Deutschland gekommen. Bald darauf nahmen sie das Christentum und mildere Sitten an. Nach Besiegung der Ungarn zog Otto wieder nach Italien und wurde vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt. Dadurch wurde er wie Karl der Groe oberster Schirmherr der Christenheit. Auch Ottos Ruhm verbreitete sich in allen Landen. Mchtige fremde Fürsten schickten Gesandte mit Geschenken an seinen Hof. Dennoch blieb Otto den einfachen Sitten seiner Heimat treu. Er trug nur schsische Tracht und sprach am liebsten die schsische Mundart. Nach seinem Tode ward er tief betrauert vom ganzen Volke. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der schon zu seinen Lebzeiten der Groe" genannt wurde.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 68

1907 - Leipzig : Freytag
68 37. Maximilian I. 14931519. Der letzte Ritter. Maximilian I., auch Kaiser Max genannt, lebte zu einer Zeit, da das Rittertum sehr entartet war. Die Raubritter trieben wieder ihr schndliches Handwerk. Daneben herrschte das Faustrecht. Wenn zwei Ritter Streitigkeiten mit' einander hatten, so suchten sie das Recht nicht bei der Obrigkeit, sondern sie sagten sich die Fehde, d. h. den Krieg an und zogen mit ihren Knappen und Reisigen gegen einander. Abb. 32. Kaiser Maximilian I. Wer dann die strkste Faust oder die meisten Fuste auf seiner Seite hatte, bekam Recht. Die Fehden kamen gar nicht mehr zur Ruhe, und es herrschte groe Unsicherheit im Lande. Weil Maximilian in dieser schlimmen Zeit noch einmal die Tugenden eines echten Ritters in sich vereinigte, hat man ihn den letzten Ritter genannt. Schon seine uere Erscheinung war ritterlich; denn er war von hoher, krftiger Gestalt mit blauen Augen und blonden Locken. Ritterlichen Mut zeigte er schon vor seiner Thronbesteigung auf der Jagd und im

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 74

1907 - Leipzig : Freytag
74 neue Kirchen gebaut. Aber die eine wurde von der Obrigkeit geschlossen, die andere niedergerissen. Da beschwerten sich die Protestanten beim Kaiser Matthias, der sie an seine Regierung in Prag verwies. Da sie hier eine ablehnende Antwort erhielten, rotteten sie sich zusammen, strmten das Prager Schlo und warfen zwei von den Ratsherren zum Fenster hinaus. Das war das Zeichen zu einem allgemeinen Aufstande, der den Anfang des Dreiigjhrigen Krieges bildet. Um diese Zeit starb nmlich Kaiser Matthias, und zu seinem Nach-folger wurde Ferdinand Ii. gewhlt. Die Bhmen aber whlten einen Gegenknig, den protestantischen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. Dieser war gewarnt worden, die gefhrliche Krone anzunehmen. Aber seine Gemahlin drngte ihn dazu und sagte, sie wolle lieber an einer kniglichen Tasel Brot essen, als an einem kurfrstlichen Tische schwelgen. Deshalb nahm er die Krone an. Aber während sein Gegner Ferdinand sich zum Kriege vorbereitete, verschwendete er Zeit und Geld mit glnzenden Festen. Ein kaiserliches Heer unter dem Feldherrn Tilly berraschte ihn. Am Weien Berge bei Prag wurden die Seinigen in einer einstndigen Schlacht geschlagen, während er selbst beim ppigen Mahle sa. Entmutigt floh er nach Holland. Weil er nur einen Winter lang regiert hat, hat man ihn spttisch den Winterknig genannt. 41. Wallenstein. Wallenstein, der mit seinem eigentlichen Namen Albrecht von Waldstein hie, war der Sohn protestantischer Eltern in Bhmen. Er wurde aber in einer Jesuitenanstalt erzogen und trat spter zur katholischen Kirche der. Aus weiten Reisen lernte er in Italien den Sterndeuter Seni kennen, der ihm eine glnzende Zukunft vorhersagte. Mach Deutsch-land zurckgekehrt, gelangte er in den Besitz eines unermelichen Ver-mgens und trat in das Heer des Kaisers. An der Spitze eines selbst-geworbenen Regimentes zeichnete er sich in der Schlacht am Weien Berge aus, und der Kaiser ernannte ihn zum Herzog von Friedland. Um diese Zeit bekam der Kaiser Krieg mit Christian Iv. von Dnemark. Er selbst konnte aus Mangel an Geld kein Heer werben. Da erbot sich Wallenstein, dem Kaiser aus eigenen Mitteln ein Heer zu verschaffen. Den Sold desselben wollte Wallenstein aus eigener Tasche zahlen; fr seinen Unterhalt aber sollte das Heer selbst sorgen durch Raub und Plnderung, nach dem Grundsatze der damaligen Zeit: der Krieg msse den Krieg ernhren. Die Werbetrommel ertnte, und schnell war ein groes Heer beisammen. Mit demselben besiegte Wallenstein den Grafen Ernst von Mansfeld bei Dessau, während der kaiserliche

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 26

1907 - Leipzig : Freytag
26 Fleisch, Brot und Met. Die Frau waltete als Herrin im Hause. Sie beaufsichtigte Knechte und Mgde, erzog die Kinder und beschftigte sich mit Spinnen und Weben. Die Frauen waren bei den Germanen hoch geachtet und traten oft als Priesterinnen auf. Zuweilen auch zogen sie mit in den Krieg. Das Hauptlaster der alten Germanen war das leidenschaftliche Spiel, ihre Haupt-tugendenwarendie Treue, die Gast-freundschaft und die Tapferkeit. Dieschlacht imtentoburger Walde. Die grten Feindeder Germanen waren die Rmer. Diese hatten um Christi Geburt schon alles deutsche Land bis an den Rhein er-obert. Aber sie berschritten den Rhein und drangen auch in dasjnnere des Landes vor. Derrmischestatt-Halter Quincti-lius Varus hatte Abb. 10. Das Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde. Sscfet ein befestigtes Lager aufgeschlagen, von wo aus er die Germanen hart bedrckte. Um diese Zeit lebte im Stamme der Cherusker ein junger Frstensohn, namens Armin oder Hermann. Dieser hatte, wie mancher andere Deutsche, im rmischen Heere gedient und die Kriegskunst der Rmer kennen gelernt. Aber obgleich er vom Kaiser Augustus ausgezeichnet worden war, kehrte er doch bald wieder in seine deutsche Heimat zurck. Hier sah er mit

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 43

1907 - Leipzig : Freytag
48 ernst, denn er besa einen strengen, harten Sinn. Selbst sein Sohn zitterte vor dem Groll des Lwen, wie er ihn nannte. Dabei war er fromm und setzte nie die Krone auf, ohne vorher gefastet zu haben. Nach dem Tode seines Vaters wurde er mit groer Pracht zu Aachen gekrnt. Die deutschen Herzge machten sich eine Ehre daraus, den König per-snlich zu bedienen. Der Kmmerer sorgte fr die kniglichen Gemcher, der Truchse trug die Speisen auf die Tafel, der Mundschenk schenkte den Wein ein, und der Marschall sorgte fr den Marstall. Diese mter nannte man seit der Zeit die vier Erzmter. Otto und Adelheid. Zur Zeit Ottos lebte in Italien die schne Knigswitwe Adelheid. Der Markgraf Berengar wollte sie zwingen, seinem Sohne die Hand zu reichen. Da sie sich standhaft weigerte, hielt er sie gesangen auf feinem Schlo am Gardasee. Aber ein frommer Mnch grub einen unterirdischen Gang bis in ihren Kerker. Dann floh sie mit Hlfe des Mnches und hielt sich lange in Hhlen, Wldern und Kornfeldern versteckt. Endlich fand sie eine Zuflucht auf der fisteu Burg Kanossa. Als sie hier von Berengar belagert wurde, wandte sie sich in ihrer hchsten Not an den deutschen König Otto. Dieser kam mit einem groen Heere der die Alpen, befreite Adelheid und lie sich auch zum König von Italien krnen. Adelheid folgte ihrem Befreier als Gemahlin nach Deutschland und gewann sich schnell die Herzen ihrer neuen Untertanen. p/jottos Taten und Ruhm. Die Ungarn, die ihre" Niederlage bei Merseburg vergessen haben mochten, fielen von neuem in Deutschland ein. Sie waren so zahlreich, da man sagte, ihre Rosse wrden die deutschen Flsse und Seen austrinken. Sie selber sagten, wenn die Erde sie nicht verschlinge, oder der Himmel einstrze, so knne sie niemand besiegen. Aber Otto schlug sie in der Schlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg im Jahre 955. Nur wenige sahen die Heimat wieder. (Seitdem sind sie nicht wieder nach Deutschland gekommen. Bald darauf nahmen sie das Christentum und mildere Sitten an. Nach Besiegung der Ungarn zog Otto wieder nach Italien und wurde vom Papste zum rmischen Kaiser gekrnt. Dadurch wurde er wie Karl der Groe oberster Schirmherr der Christenheit. Auch Ottos Ruhm verbreitete sich in allen Landen. Mchtige fremde Fürsten schickten Gesandte mit Geschenken an seinen Hof. Dennoch blieb Otto den einfachen Sitten seiner Heimat treu. Er trug nur schsische Tracht und sprach am liebsten die schsische Mundart. Nach seinem Tode ward er tief betrauert vom ganzen Volke. Er ist der einzige deutsche Kaiser, der schon zu seinen Lebzeiten der Groe" genannt wurde.

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; und:it, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren. 29. Friedrich Barbarossa. Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmtet Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufifchen Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe, seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern. Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte

9. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 36

1896 - Leipzig : Freytag
36 Europa. Dort beginnt auch der Hopfenbau, der in der Oberpfalz in größerem Maße betrieben wird. kcrung° ®a ^ Land nicht reich an Bodenschätzen ist, so konnte seine ' Bevölkerung nicht zu starker Verdichtung gelangen. Der vorwiegend Viehzucht treibende Bewohner lebt in kleinen Gemeinwesen oder vielfach auch in Einzelhöfen. Seine Wohnstätte bilden im alpinen Gebiet die schmucken Alpenhäuser, die mit ihrem weit vorstehenden, steinbelasteten Dächern, mit ihren braunen Holzwänden, ihren Laubengängen und mit den grünen Fensterläden malerisch in die Landschaft hineinschauen. Fig, 11. Bayrisches Bauernhaus. Gesunde, kräftige Menschen bewohnen das Gebiet, Bayern und Schwaben, die der Lech von einander scheidet. Zur Zeit der Völker- Wanderung siud diese Stämme von Norden und Nordwesten eingewandert. Vorher waren die Römer die Herren des Landes. Sie hatten etwa zu Beginn unserer Zeitrechnung die ursprünglichen Bewohner, die Rät er, in den Alpen und die keltischen Vindeliker im Vorland unterworfen und zwei Provinzen, Rätien und Vindelieien, hier gegründet. § 24. An großen Städten ist die oberdeutsche Hochebene arm. Die wenigen Sied- größeren Städte verdanken ihre Entwicklung auch uicht den Erzeugnissen des lunge». sgoben^ pudern ^ sind Siedlungen des Verkehrs. Zu allen Zeiten bildete die voralpine Hochfläche ein Durchzugsland zwischen Nord- und Süd-, zwischen Ost- und Westeuropa.

10. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 75

1889 - Leipzig : Freytag
75 begleitete er seinen Herrn mit dienstwilliger Anhnglichkeit auf Feste, ^agdzge, Kampfspiele und in die Schlacht. Im Kampfe hielten die Knappen dicht hinter ihrem Herren, beobachteten alle seine Bewegungen und schtzten ihn mit Umsetzung ihre eigenen Lebens. Hatte der Knappe sich alle ritterlichen Eigenschaften erworben, so wurde er, gewhnlich mit dem 21. Lebensjahre, zum Ritter geschlagen" (Schwertleite). Nach ernster, durch Fasten und Beten erhhter Vor-bereitnng wurde er zur Kirche geleitet, wo er, am Altare knieend, schwur, Religion, Wahrheit und Recht zu schirmen, allen Unvermgenden, Witwen und Waisen beizustehen, keinen Schimpf gegen die Frauen zu dulden und alle Un-glubigen zu verfolgen. Darauf empfing er goldene Sporen (statt der silbernen eines Knappen, Handschuhe und Panzer und einen dreimaligen Schlag mit flacher Klinge aufhals und Schultern : dann bergab man ihm auch Helm, Schild und Lanze, und, indem er sich auf das Pferd schwang, war seine Laufbahn als Ritter erffnet. Die Ritter lebten entweder auf ihren Burgen in Reichtum, Pracht und heiteren Lebensgenssen, oder sie gingen als fahrende" (wandernde) Ritter auf Abenteuer aus. Im spteren Mittelalter entartete aber der Ritter-stand und verlegte sich groenteils auf die Beraubung der Stdter, Bauern und Wanderer. Zu ihrer Sicherheit bauten sie auf steilen Felsenhhen trotzige Burgen oder an den Felsenufern von schiffbaren Flssen feste Schlsser und erhoben von dm vorberfahrenden Schiffen willkrlich hohe Zlle. So wurden sie zu ge-wissen Zeiten der Schrecken der Bevlkerung, und mancher Kaiser und Landes-frst mute sich mit eiserner Faust ihrer erwehren. 2. Die Surgen. Das Wohnhaus der Bauern und Brger war im frhen Mittelalter unansehnlich und kunstlos; erst spter entstanden in den Stdten stattliche, reich und geschmackvoll ausgestattete Wohnbauten. Auch die Ritterburgen, welche entweder in Niederungen an Flssen und Seen oder auf Anhhen angelegt wurden, waren anfnglich nur viereckige Trme, ans groen Stein-quadent aufgefhrt. Ein solcher Burgturm hatte kein Thor, sondern nur eine in ziemlicher Hhe angebrachte Thre, die man von auen durch eine leicht zu entfernende Holztreppe erreichte. Der Turm war der Hhe nach in Stock-werke eingeteilt, unten war Kche und Gesindestube, darber Wohnung und Schlafsttte der Herrschaft; der dritte Stock enthielt den Saal, an deffen Wnden die Jagd- und Kriegsbeute hing, und in welchem man Gste empfing. Von einem Stock in den andern gelangte man ans Leitern, welche man an die hlzernen Fallthren an der Decke anlegte. Diese finstern Burgen wurden im Zeitalter der Kreuzzge und noch spter durch kunstreiche Bauten verdrngt, deren Kern noch immer der feste Wartturm, das Bergsried, bildete. Um diesen gruppierten sich die andern Gebude, Hfe und Trme, deren Zahl und bauliche Ausstattung je nach dem Range und Vermgen des Besitzers verschieden war Das Herrschaftshaus, in welchem sich der Festsaal befand, hie der ..Palas"; die (mit Kaminen) heizbaren Frauen- und Familiengemcher hieen Kemenaten.
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